Aufgepasst – Die Zecken melden sich zurück

Bei manchen Insekten hat man gleich positive Assoziationen: Maikäfer erinnern an Frühling, Marienkäfer gelten als Glücksbringer, und Glühwürmchen verzaubern laue Sommerabende. Zecken dagegen, die zu den Spinnentieren gehören, sind keine Sympathieträger, und in der Vergrößerung sehen sie geradezu furchterregend aus

(dgk) Wenn die Temperaturen ansteigen, werden auch Zecken wieder aktiv. Üblicherweise ist das im März/April ab einer Temperatur von 7 bis 8 Grad Celsius der Fall (Mindesttemperatur 5 Grad): Ab Oktober/November begeben sie sich in eine Winterstarre. Verborgen in der Streuschicht des Bodens oder der Vegetation direkt darüber verbringen sie den Winter. Da sie eine hohe Luftfeuchtigkeit von ca. 80 Prozent benötigen, sind sie vor allem im Frühsommer und in einer zweiten Welle im Herbst aktiv, den trockenen Hochsommer schätzen sie nicht. Ihre Hauptwirte sind Mäuse, aber auch Wild-, Haus- und Nutztiere (Hasen, Rotwild, Schafe, Ziegen etc.) können eine Rolle spielen.

Der Mensch ist ein so genannter Fehlwirt, den Zecken nur zufällig „aussuchen“. Zecken lassen sich nicht von oben herabfallen, sondern sie sitzen auf halbhohen Büschen und Bäumen oder auf Gräsern und werden beim Vorübergehen abgestreift Das Streifen durch Unterholz und Wiesen birgt also Gefahren.

Zecken übertragen mit ihrem Stich vor allem zwei Infektionskrankheiten: die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose.

Weg mit dem Zeck – Zecken richtig entfernen

Nach naturnahem Aufenthalt in Gebieten mit Zeckenvorkommen empfiehlt das Robert KochInstitut ein sorgfältiges Absuchen des Körpers nach Zecken. Insbesondere bei Kindern können die Zecken auch am Haaransatz sitzen. Entdeckt man einen der kleinen Blutsauger, muss er umgehend entfernt werden.

Und so geht es:

Die Zecke z. B. mit einer Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte so nahe wie möglich an der Hautoberfläche, also an ihrem Kopf (niemals am Körper!) fassen und langsam und gerade aus der Haut ziehen

In der Haut verbleibende Mundwerkzeuge der Zecke („Kopf“) werden meist binnen Tagen von allein abgestoßen. Um eine Entzündung zu vermeiden, ist es jedoch am besten, alle Teile der Zecke entfernen. Entzündet sich die Stichwunde, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Die Zecke sollte auf keinen Fall vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden. Dies würde das Tier unnötig reizen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt.

Nach Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfektion der Wunde empfohlen.

Falls der Tetanusschutz nicht (mehr) gegeben ist, sollte dieser aktualisiert werden.

Wichtig: Stichstelle beobachten

Die Einstichstelle sollte in den nächsten vier bis sechs Wochen beobachtet werden. Eine kreisförmig sich vergrößernde Hautrötung um die Einstichstelle herum kann auf eine Borreliose hinweisen. Das Auftreten grippeartiger Symptome kann ein Hinweis auf eine Borreliose oder eine FSME sein.

Quellen: RKI-Ratgeber Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und verwandte Virusenzephalitiden (TBE, tickborne encephalitis), Stand April 2022; Infoseiten des DGK: www.dgk.de/fsme

Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e.V.
Internet: www.dgk.de

 

 

Das könnte dich auch interessieren …